Feuerschutz im Eigenheim

Mai 09, 2022
Feuerschutz Eigenheim

Feuer – faszinierend und brandgefährlich zugleich!

Immer wieder gibt es Schlagzeilen, bei denen Feuer die Hauptrolle spielt, oft mit verheerenden Folgen.

Wird das Eigenheim Opfer einer Naturkatastrophe oder einer gemeinen Brandstiftung, ist man machtlos, doch viele Brandursachen sind auf menschliches Versagen, defekte Elektrogeräte, falsche Lagerung entzündlicher Materialien etc. zurückzuführen.

Wir geben Ihnen einige Tipps zur Brandvorbeugung, damit die Feuerwehr nicht ausrücken muss.

Brände durch Unachtsamkeit

  • Nicht richtig ausgedämpfte Zigaretten
  • Heißes Fett am Herd
  • Kerzen

Zigaretten

Eine unachtsam weggeworfene oder schlecht ausgedämpfte Zigarette kann enormen Schaden anrichten. Viel zu oft ist sie die Ursache für ein abgebranntes Eigenheim oder einen riesigen Waldbrand.

Jede Zigarette gehört ordentlich ausgedämpft. Rauchen im Schlafzimmer sollte ein No-Go sein, zu groß ist die Gefahr, dass man dabei einschläft – abgesehen von der schlechten Luft im Schlafzimmer.

Zigaretten
Öl

Öle und Fette überhitzen sich am Herd

Die meisten Brände entstehen in der Küche. Beim Braten, Backen und Kochen entstehen heiße Temperaturen, da dazu Herdplatte oder Rohr eingeschaltet werden. Solange Herd und Rohr beaufsichtigt werden, ist die Gefahr überschaubar, da sofort eingegriffen werden kann. Die Brandgefahr steigt, wenn die Küche verlassen wird. Der berühmte Telefonanruf, ein Klingeln an der Tür oder eine andere Ablenkung – man vertieft sich in das Gespräch oder beginnt eine andere Arbeit und vergisst einfach darauf, dass auf dem Herd das Öl oder Fett immer heißer und heißer wird.
Erst wenn unangenehmer Geruch wahrzunehmen ist oder dicke Rauchschwaden die Aufmerksamkeit auf sich lenken, kommt das Erinnerungsvermögen zurück – ach ja, da stand doch eine Pfanne am Ofen!
Stellen Sie bei jedem Anruf/Läuten an der Tür, wenn Sie in den Keller oder Garten gehen, oder nach einem Kind sehen den Ofen ab oder zumindest die Pfanne/den Kochtopf weg von der heißen Platte.
Sinnvolles Herdschutzgitter: Achten Sie darauf, dass Kinder keine heißen Töpfe erwischen können und sich der Inhalt auf sie ergießt – Verbrühungen und Verbrennungen sind äußerst schmerzhaft, heilen langsam und hinterlassen Narben, im schlimmsten Fall sind sie tödlich. Sichern Sie Ihren Herd mit einem Herdschutzgitter – es verhindert den direkten Zugang zu heißen Töpfen.

Kerzen

Kerzen erzeugen eine besondere Stimmung, verschönern das Zuhause /Deko), befinden sich auf der Torte, dem Adventskranz oder dem Christbaum. Sie sind Symbole für Leben (Taufe, Hochzeit) und Tod – Erinnerungskerzen an liebe Verstorbene. Wie bei allen entzündbaren Gegenständen gilt auch hier – eine Kerze ist zu löschen, sobald der Raum verlassen wird!
Warum häufen sich Brände in der Vorweihnachtszeit? Weil auf die brennenden Kerzen am Adventskranz vergessen wird und kleine Teelichter oft unterschätzt werden. Besonders Teelichter werden als harmlos angesehen. Haben Sie schon einmal daran gedacht, dass ein Haustier oder ein Windstoß ein Teelicht umwerfen kann?

LED-Flammen täuschend echt und ungefährlich
Eine Alternative zu brennbaren Kerzen und Teelichtern sind LED-Produkte. Die LED-Flammen sind von echten Flammen kaum zu unterscheiden. Besonders für ältere Menschen ein Gewinn, deren Gedächtnis nicht mehr zuverlässig ist. Sie können gefahrlos Kerzen mit LED-Flammen aufstellen, sich stundenlang an den Adventskranzlichtern erfreuen – es passiert nichts mehr. Sie müssen nicht mehr an das Auslöschen der Flammen denken, eine große Erleichterung in ihrem Alltag und im jenen der Angehörigen, die nun beruhigter durchs Leben gehen.

Zündhölzer und Feuerzeuge gehören außer der Reichweite von Kindern verstaut, damit sie nicht in Versuchung kommen, selbst eine Kerze anzuzünden.

Kerzen

Defekte Elektrogeräte – weg damit!

Trennen Sie sich von Ihren Elektrogeräten, wenn Sie feststellen, dass diese nicht mehr einwandfreifunktionieren. Kaputte Kabeln oder Überhitzung führen zu Bränden. Drücken Sie auf den Ausschalteknopf, sobald Sie den Raum verlassen.

Fön, Toaster, Mixer, Bügeleisen - beraten Sie sich mit dem Fachmann, ob eine Reparatur Sinn macht oder ein Neuerwerb die bessere Entscheidung ist. Entscheiden Sie sich beim Kauf nur für geprüfte Elektrogeräte mit einem Elektroprüfzeichen (VDE = Verband deutscher Elektrotechniker). Elektrogeräte mit diesem Zertifikat wurden eingehend geprüft und als unbedenklich befunden.

Trennen Sie sich von Ihren Elektrogeräten, wenn Sie feststellen, dass diese nicht mehr einwandfreifunktionieren. Kaputte Kabeln oder Überhitzung führen zu Bränden. Drücken Sie auf den Ausschalteknopf, sobald Sie den Raum verlassen.

Fön, Toaster, Mixer, Bügeleisen - beraten Sie sich mit dem Fachmann, ob eine Reparatur Sinn macht oder ein Neuerwerb die bessere Entscheidung ist. Entscheiden Sie sich beim Kauf nur für geprüfte Elektrogeräte mit einem Elektroprüfzeichen (VDE = Verband deutscher Elektrotechniker). Elektrogeräte mit diesem Zertifikat wurden eingehend geprüft und als unbedenklich befunden.

Steckdose

Geräte mit Prüfzeichen – auf Qualität achten

Das ENEC Zeichen gilt europaweit, das GS-Zeichen (geprüfte Sicherheit) nur in Deutschland. Das CE-Zeichen ist kein eigentliches Elektroprüfzeichen, sondern wird eigenverantwortlich vom Hersteller vergeben. Er erklärt damit, dass das Gerät die europäischen Richtlinien erfüllt – somit dürfen keine Produkte ohne CE-Kennzeichnung innerhalb der EU verbreitet werden.

Die Mehrfachsteckdose hängt in der Mehrfachsteckdose und diese am Stecker? Da heißt es aufpassen! Die Leistungsgrenzer einer Mehrfachsteckdose ist schon bei ca. 3500 Watt erreicht. Eine Kaffeemaschine braucht ca. 1.500 Watt, ein Toaster 1.000 Watt, ein Wasserkocher 2.000 Watt und eine Waschmaschine 2.500 Watt. Große Verbraucher, wie Waschmaschine oder Wäschetrockner, gehören in Einzelsteckdosen. Überlastungen bei Mehrfachsteckdosen können zu Bränden führen.

Akku unter Aufsicht

Viele Geräte werden über einen Akku (Handy) aufgeladen, damit sie ohne Stromnetz funktionieren – erreicht ein Aufladegerät eine zu hohe Temperatur, kann es überhitzen und in Flammen aufgehen. Bleiben Sie während der Aufladezeit im Zimmer und überprüfen Sie regelmäßig die Temperatur des Akkus. Wird er auffällig heiß, dann stimmt etwas nicht mehr und es ist besser, das alte Gerät zu entsorgen.

Brennbare Stoffe – sicher verwahren

Brennbare Stoffe – Farben, Öle, Lacke, Reinigungsmittel etc. – müssen so verwahrt werden, dass sie mit keinem Feuer in Berührung kommen. Auch bei feuergefährlichen Arbeiten, wie beim Schweißen oder Schleifen, wo es zum Funkenflug kommen kann, sind nicht neben brennbaren Stoffen zu verrichten.

Rauchmelder

Rauch – oder Brandmelder

Sollte es aus irgendwelchen Gründen doch zu einem Brand kommen, dann ist es wichtig, dass dieser möglichst rasch entdeckt wird.

Die Anbringung von Rauchmeldern, am besten in jedem Zimmer, ist eine günstige Möglichkeit und in verschiedenen Bundesländern bereits gesetzlich vorgeschrieben. Kommt es zu einer großen Rauchentwicklung, ertönt ein akustischer Signalton. Das ständige Piepsen wird gehört und der wahrscheinlich kleine Brandherd lässt sich noch ohne Feuerwehr löschen.

In Wohnanlagen oder öffentlichen Gebäuden werden Funkrauchmelder angebracht, die untereinander verbunden sind. Meldet ein Gerät einen Brand, wird der Alarm an alle Funkrauchmelder weitergegeben. Besonders gefährdete Bauwerke wie Schulen, Spitäler, Altenheime, Flughäfen, Bahnhöfe usw. werden mit einer Brandmeldeanlage ausgestattet, die automatisch den Alarm an die Feuerwehr weitergibt oder eingebaute Feuerlöschanlagen aktiviert.

Rauchmelder sind gelegentlich zu entstauben/reinigen bzw. mit einer neuen Batterie zu versehen. Das Batterieende wird ca. 30 Tage vorher angezeigt. Die Mindestlautstärke muss 85 dB vorweisen, damit das Gerät gehört wird. Achten Sie auch hier beim Kauf auf die Prüfzeichen des VdS.

Feuerlöscher

Wie ist nun ein Zimmerbrand zu löschen? Die richtigen Mittel dafür sind eine Brandschutzdecke (Privatbereich) und ein Feuerlöscher, nicht das Leitungswasser.
Neben dem Herd ist der richtige Platz für die Löschdecke, die einfach aus der Halterung genommen und über die Flammen geworfen wird. Sie erstickt die Flammen, da der Sauerstoff vom brennbaren Stoff getrennt wird

Es gibt verschiedene Arten von Feuerlöschern:

  • Pulver-Feuerlöscher
  • Schaumlöscher
  • Fettbrand-Feuerlöscher
  • Metallbrandlöscher
  • Wasserfeuerlöscher
  • C02 Feuerlöscher

Um nun zu wissen, welcher Feuerlöscher für den eigenen Haushalt in Frage kommt, muss man sich vorher mit den Brandklassen auseinandersetzen. Am jeweiligen Feuerlöscher ist angegeben, für welches Brandgut/Brandklasse sich der Inhalt zum Löschen eignet.

Feuerlöscher

Ein Feuerlöscher mit der Brandklasse A löscht z.B. brennbare feste Stoffe, u.a. Holz, Papier, Gummi, Plastiksorten, Stroh, Textilien.

Der Löschinhalt ist für brennbare flüssige oder flüssig werdende Stoffe wie Benzin, Alkohol, Lacke, Öle, Teer gedacht.

Brandklasse C dient zur Löschung gasförmiger Stoffe wie Wasserstoff, Acetylen, Propan, Methan etc.

Dient zur Löschung brennbarer Leichtmetalle (Aluminium, Magnesium), die mit Wasser reagieren.

Zur Löschung von Fettbränden – pflanzliche oder tierische Öle und Fette, wie sie z.B. für die Fritteuse verwendet werden.

Ein Feuerlöscher mit dem Aufdruck ABC bedeutet demnach, dass er zur Löschung von Bränden, die zur Brandklasse A bis C zählen, geeignet ist.

Der Feuerlöscher sollte leicht zugänglich sein und sich nicht in irgendeinem Versteck befinden. Die Bedienungsanleitung ist genau durchzulesen. Es gibt immer wieder Schulungen bei der Feuerwehr, wie man Feuerlöscher & Co richtig betätigt, was im Falle eines Feuers zu tun ist etc. Nehmen Sie sich dafür Zeit. Wer für den Notfall gerüstet ist, verfällt nicht in Panik und reagiert im Falle eines Brandes ruhig und richtig.
Feuerlöscher sollten sich außerdem bei Fluchtwegen und in Treppenhäusern befinden und in ausreichender Anzahl vorhanden sein. Eine Überprüfung ist alle 2 Jahre durchzuführen.

Unterschieden wird weiters zwischen Auflade- und Dauerdrucklöscher. Der Dauer- oder Standartlöscher ist sofort einsatzbereit und muss nur entriegelt werden. Beim Auflade-Feuerlöscher sind Löschmittel und Treibgas getrennt untergebracht, geringer Mehraufwand bei der Aktivierung.

Lassen Sie sich die Vor- und Nachteile im Fachhandel erklären bzw. ermitteln Sie mit Sachverständigen die Anzahl der nötigen Feuerlöscher mit der entsprechenden Brandklasse.

Baulicher Brandschutz

Dieses Thema streifen wir nur am Rande – wenn Sie im Begriff sind ein Haus zu bauen, ist auf der Baustelle dafür zu sorgen, dass brennbare Stoffe fachgerecht gelagert werden und feuergefährliche Arbeiten nicht in der Nähe dieser stattfinden.

Der organisatorische Brandschutz setzt sich mit den vorbeugenden Maßnahmen auseinander, damit es erst gar nicht zu einem Brand kommt. In der Brandschutzdokumentation muss alles schriftlich festgehalten werden – wer wann auf die Baustelle darf, wie der zeitliche Ablauf der Gewerke zu erfolgen hat, wann besonders feuergefährliche Arbeiten durchgeführt werden, wie im Evakuierungsfall zu handeln ist, wo sich die Fluchtwege befinden usw.

Beim Technischen Brandschutz geht es darum, Anlagen zu installieren, die Brände frühzeitig erkennen lassen.

Rohbau, Teilfertigstellung, Endphase – der Brandschutz muss dem jeweiligen Verlauf angepasst werden, da jeder Bauabschnitt andere Gefahren birgt.

Feuerfeste Tresore

feuerfester Tresor

Es wird Dinge geben, die Ihnen besonders am Herzen liegen und die unbedingt einen Brandüberstehen sollen. Wichtige Dokumente wie Geburts- oder Heiratsurkunden, Staatsbürgerschaftsnachweis, Zeugnisse, Verträge werden immer wieder benötigt und eine Wiederbeschaffung nach Verlust ist ärgerlich und zeitaufwendig. Schmuck, Bargeld, teure elektronische Geräte oder persönliche Erinnerungen (Briefe, Fotoalbum, Medaille etc.) möchten Sie nicht mehr missen.

Die meisten Tresore besitzen nur einen bedingten Feuerschutz (Feuerfalz) oder gar keinen. Nur Feuerschutztresore mit Zertifikat, die eingehend überprüft wurden, sind feuerfest. Papierdokumente und/oder Datensicherungsträger sind für 30, 60 oder 120 Minuten vor Feuer sicher. Bei der Kennzeichnung „P“ bezieht sich der Feuerschutz auf Papier, bei „DIS“ auf Datenträger.

Die Feuerschutztresore werden hohen Temperaturen ausgesetzt, bei denen sich die Innentemperatur nicht über eine gewisse Gradanzahl erhöhen darf. Der UL-Test (Underwriters Laboratory Fire Endurance Testing) wird für Papier angewendet, der ETL-Test (Semko Fire Testing for digial media) für Datenträger (CDs, DVDs, Memory Sticks, USB-Drives etc.). Hier finden Sie detailliertere Angaben:

Resümee

  • Bleiben Sie achtsam und lassen Sie sich nicht ablenken, sobald eine Feuerquelle eingeschaltet ist (Herd, Elektrogeräte, Kerzen etc.) oder eine Zigarette brennt.
  • Reparatur oder Neukauf bei defekten Elektrogeräten.
  • Brennbare Stoffe sicher und getrennt von anderen Materialen lagern.
  • Zuhause mit Rauchmelder, Feuerlöscher etc. ausstatten
  • Organisatorischer und technischer Brandschutz auf Baustelle
  • Feuerfester Tresor zur Verwahrung von Dokumenten und wichtigen Gegenständen